Erfolgreicher Start des Wasserstoff-Reallabors Burghausen mit 35 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft

Forschung
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Das anspruchsvolle Verbundvorhaben „Wasserstoff-Reallabor Burghausen ChemDelta Bavaria“ hat mit einer ganztägigen Auftaktveranstaltung mit 80 anwesenden Teilnehmenden seine Arbeit aufgenommen. Das Ziel ist die klimaneutrale Transformation der chemischen Industrie durch die stoffliche Nutzung von grünem Wasserstoff. Reverion ist federführender Projektpartner für das Arbeitspaket zur Wasserstoffproduktion an einer CO2-neutralen Biogasanlage.

Bereits weniger als 4 Wochen nach Übergabe des Förderbescheids durch den parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung erfolgte der offizielle Start dieses 4-jährigen Projekts (Gesamtbudget von über 50 Mio Euro) in einer ganztägigen Auftaktveranstaltung im Akademiezentrum der TUM in Raitenhaslach. Die Projektpartner kommen aus der Wissenschaft (Technische Universität München, Technische Hochschule Rosenheim, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Bauhaus Luftfahrt und Forschungsstelle für Energiewirtschaft) und der Industrie (Unternehme in der Region, wie z.B. Wacker Chemie AG, OMV Deutschland GmbH, InfraServ GmbH&Co Gendorf KG und Westlake Vinnolit, aber auch Spezialunternehmen aus ganz Deutschland wie z.B. PlasmaAir AG und Easy-Labs GmbH).

Das Ziel des Wasserstoff-Reallabors Burghausen ChemDelta Bavaria ist, den traditionsreichen Chemie-Standort zu einem der größten grünen Chemiestandorte Deutschlands zu transformieren. Die Ergebnisse sollen dabei über das Bayerische Chemiedreieck hinaus einen Weg aufzeigen, eine nachhaltige und konkurrenzfähige und resiliente Chemie in Deutschland zu etablieren. Derzeit fehlt es an den Standorten des Bayerischen Chemiedreiecks neben einer konsolidierten Transformationsstrategie bezüglich der zukünftigen Energieversorgung auch im Speziellen an Konzepten zur Transformation der verschiedenen Produktionspfade. Hier setzt das H2-Reallabor mit einem ganzheitlichen Lösungsansatz an. Übergeordnet ist eine detaillierte Systembetrachtung der Region geplant. Um die einzelnen bereits bestehenden Wertschöpfungsketten an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen, werden in sechs technologisch- fokussierten Arbeitspaketen explizite Problemstellungen der Chemischen Industrie bearbeitet. Hierbei geht es insbesondere um die Umstellung auf Strom-/Wasserstoff-basierte Prozesse, Implementierung und Machbarkeitsstudien bezüglich einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft und die Sicherstellung der Versorgung des Standortes mit Basischemikalien.

Die Reverion GmbH ist Projektpartner in diesem Konsortium und setzt, zusammen mit den Partnern Landwärme GmbH, Carbon CO2ncepts GmbH und dem Lehrstuhl für Energiesysteme der TUM, federführend eines der Arbeitspakete um. Das Arbeitspaket umfasst die Entwicklung und Demonstration eines neuartigen, reversiblen Festoxidzellen-Systems und die Kopplung mit einer Biogasaufbereitungsanlage. Die Technologie wird netzdienlich entweder hocheffizient Strom für den Eigenbedarf der CO2-Abscheidung und -verflüssigung zur Verfügung zu stellen oder bei Stromüberschüssen hocheffizient Wasserstoff zu produzieren. Die innovative Reverion-Technologie wird dabei erstmals in eine Biogasaufbereitungsanlage integriert und der netzdienliche Betrieb der gesamten Prozesskette demonstriert. Zusätzlich werden Wasserstoff und Kohlendioxid an die anderen Arbeitspakete und das ChemDelta geliefert.

Gefördert wird das Verbundprojekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Ministerin, Frau Bettina Stark-Watzinger, zeigte sich sehr beeindruckt von diesem Projekt:

“Ich möchte Deutschland zur Wasserstoffrepublik machen. Um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen, hat das Bundesforschungsministerium das H2-Reallabor Burghausen - ChemDelta Bavaria an den Start gebracht. Mit rund 39 Millionen Euro unterstützen wir damit den größten bayrischen Chemiestandort bei der Transformation hin zur grünen Industrie. Ich bin überzeugt, dass dieser Leuchtturm und die hier entwickelten Innovationen eine große Strahlkraft auch über die Region hinaus entfalten werden.”

Zu Beginn der ganztägigen Veranstaltung begrüßte Herr Anton Steinberger, Geschäftsführer der Reallabor Burghausen gGmbH, die Projektteilnehmenden und betonte die besondere Bedeutung dieses Projekts für die Transformation des Chemiestandortes Burghausen / ChemDelta Bavaria. Der neue Geschäftsführer der Reallabor Burghausen gGmbH und Gesamtprokejtleiter des Verbundprojektes, Dr. Christian Hackl, erläuterte die besondere Ausrichtung dieses Projekts, das im Gegensatz zu den meisten anderen Projekten zum Thema Wasserstoff nicht die energetische Nutzung des Wasserstoffs im Fokus hat – sondern die Nutzung von Wasserstoff als Plattformchemikalie für die stoffliche Nutzung in der chemischen Industrie:

“Wasserstoff ist viel zu schade zum Verbrennen, es muss als Rohstoff für den Aufbau komplexerer Verbindungen genutzt werden, welche die chemische Industrie und damit letztendlich wir alle als Verbraucher benötigen.”

Danach erfolgte die Vorstellung der acht Arbeitspakte, in die das Gesamtprojekt aufgeteilt ist, durch die jeweiligen Leitungen. Hierbei wurde die besondere technische Herausforderung in den einzelnen Teilbereichen deutlich, aber auch aufgezeigt, wie die verschiedenen Projektpartner mit ihren spezifischen Kompetenzen zur Erreichung dieser Ziele beitragen werden.

Wir freuen uns, an diesem umfangreichen, zukunftsträchtigen Projekt beteiligt zu sein und werden im Projektverlauf über die Fortschritte informieren.

 

Die Projektwebseite bietet noch mehr Informationen: https://www.reallabor-burghausen.de/

 

Ansprechpartner

Wasserstoff Reallabor Burghausen / ChemDelta Bavaria
Gesamtprojektleitung:
Dr. Christian Hackl
Reallabor Burghausen / ChemDelta Bavaria gGmbH
Geschäftsführer
Tel: 08677/967 690
Christian.hackl@reallabor-burghausen.de

Reverion GmbH:
Felix Fischer
COO Reverion GmbH
Tel: +49 8193 36392-0
info@reverion.com

Durch Felix Fischer
Co-Founder & COO