Durch die Seed-Runde, eine zuvor erfolgreich eingeworbene Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie Preisgelder aus der XPRIZE Carbon Removal Challenge der Musk Foundation stehen Reverion nun insgesamt über 7 Millionen Euro für die Skalierung ihrer speziell entwickelten Technologie zur Verfügung. Die erste Anlage für CO2-negativen Strom und Wasserstoff soll bereits im nächsten Jahr gebaut werden.
Die Technologie von Reverion ermöglicht die Stromerzeugung aus Biogas mit einem noch nie dagewesenen Wirkungsgrad von 80%, was einer Verdoppelung im Vergleich zu herkömmlichen Methoden entspricht – eine echte Revolution in der Energietechnik. Ermöglicht wird diese Optimierung durch spezielle Brennstoffzellen in einem neuartigen Systemdesign, die auch reversibel genutzt werden können. Das bedeutet: Während herkömmliche Biogasanlagen bisher nur als Stromproduzenten fungieren, kann eine Reverion-Anlage die Stromproduktion direkt in den Stromverbrauch umkehren. Sie nutzt also überschüssigen Strom aus Wind und Sonne für einen Elektrolyseprozess, in dem entweder grüner Wasserstoff oder erneuerbarer Erdgasersatz erzeugt werden kann. Reverion-Systeme sind ideal geeignet, um das Stromnetz zu stabilisieren und Energie saisonal zu speichern.
Synthetisches, erneuerbares Gas aus Reverion-Anlagen kann über das bestehende Erdgasnetz ganzjährig sektorübergreifend für Strom, Wärme oder Mobilität genutzt werden. Durch die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur wird automatisch ein Langzeitspeichereffekt erzielt. Allein in Deutschland verfügt die bestehende Infrastruktur über eine Speicherkapazität von rund 400 TWh, das ist das 100.000-fache der insgesamt installierten Batteriespeicher. Da jede Reverion-Anlage flexibel zwischen Erdgas- und Wasserstoffproduktion umschalten kann, sind alle Anlagen jederzeit für den Übergang zu einer grünen Wasserstoffwirtschaft bereit. Darüber hinaus verzichtet die Reverion-Technologie vollständig auf Konfliktstoffe und wirkt damit problematischen Abhängigkeiten entgegen.
Sebastian Heitmann, Partner bei Extantia, fügt hinzu: „Grundlastfähige erneuerbare Energie aus lokalen Ressourcen ist nicht nur aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage die interessanteste aller Alternativen im Energiesektor. Darüber hinaus kann Reverion ein sehr flexibles System anbieten, das sich perfekt in die bestehende Infrastruktur integrieren lässt.“
Die Reverion-Technologie wurde bereits im Herbst 2021 erfolgreich technisch validiert und wird nun weiter auf die marktreife Größe skaliert. Zu diesem Zweck wird derzeit ein neuer Entwicklungs- und Produktionsstandort in Eresing bei München aufgebaut und das Team in den nächsten 12 Monaten kontinuierlich von ursprünglich fünf Gründern auf voraussichtlich 25 Mitarbeitende erweitert.
Über Reverion
Als Spin-off der Technischen Universität München hat Reverion eine Technologie zur Verstromung von Biogas mit revolutionärer Effizienz und unübertroffener Flexibilität entwickelt und patentiert. Mit einem Gründerteam, das über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Energiesektor verfügt, erschließt das Unternehmen neue Optimierungspotenziale im Biogasmarkt und läutet eine neue Ära hochflexibler und effizienter, dezentraler Energieversorgung ein.